Ja wer sind Die denn überhaupt? Oft ist es tatsächlich gut, etwas mehr über jemanden zu wissen, bevor man mit zusammenhangslose Tiraden über das Leben festgenagelt wird und so schnell nicht mehr davonkommt.

Doch keine Sorge, es rede nur ich viel, meine Frau ist ehr die stillere von uns beiden. Die Kinder sind anfangs wie klassische Hinterwäldermädels und scheu wie Rehe. Allerdings dreht sich das irgendwann genau ins Gegenteil und ihr habt zwei Schmusekatzen, die euch neugierig ausfragen und euch durch den Garten schieben.

Wir sind eine vierköpfige Familie und bewohnen etwas abgelegen vom Dorf Kucha einen knapp 1ha großen Wildniskulturgarten-Permakulturgarten. Wir genießen das autarke Leben mit unseren Tieren und dem tiefen Bund mit der Natur. Der ein oder andere wird wohl sagen, das wir etwas anders sind. Gut so. Da fällt mir immer wieder ein das alle anderen ja meist gleich sind. Somit ist es wohl gut, etwas anders zu sein. Wir lieben die Abgeschiedenheit und die Gemütlichkeit eines kleinen Heimes und eines großen Gartens. Die Tage verlaufen bei uns kunterbunt und ehr spontan. Der eine treibt sich zwischen den Beeten rum, der andere versucht derweil ein Bobbycar mit einer grünen Mülltonne zu verbinden um, die Raketenteststrecke für die Kinder einzuweihen. Ja...Kinder bringen einen wahrhaft schönen Zauber ins Leben und man kann wohl mehr von ihnen lernen, als man es ahnt. Sicherlich nicht die höhere Mathematik, dafür aber wesentlich tiefere, feinere und herzlichere Dinge.

Wir leben überzeugt für die Freiheit und begegnen den Dingen und Menschen sehr herzlich. Wir versuchen, so frei zu leben, das die alltäglichen Zwänge, denen man sonst oft ausgesetzt ist, mehr und mehr verschwinden und das Leben aus den eigenen Händen kommt. Unsere Brötchen verdienen wir somit nicht, wir backen sie.

Naja, das stimmt wohl nur zum Teil, sicherlich müssen auch wir einige kleine Brötchen dazu backen. Ich selbst bin Botaniker und Künstler im Bereich fotorealistische Zeichnungen, natürliche Holzlampen und Skulpturenbau. In den freien Stunden schreibe ich an einem Fantasy-Buch, verbring die Stunden hinter Musikinstrumenten oder versinke am Pc vor Nullen und Einsen.

Meine Frau ist wahrhaftig die Zauberin im Garten und kümmert sich größtenteils liebevoll um die Verwertung der Früchte, Obst, Gemüse und Heilkräuter. Sie widmet sich ebenfalls der Kunst in Form von anmutigen warmen Holzfiguren und Möbelstücken. Als gelernte Tischlerin fiel ihr da auch um einiges mehr Händchen zu als mir.

Die meiste Zeit widmen wir den Kindern, die einen wieder zurückführen in eine längst vergessene Lebensweise. Zusammen lernen wir und hören zu was einem die Bäume, der Garten und die wilde Natur so alles schönes Flüstern. Es ist schön, zu sehen, wie Kinder mit der Natur aufwachsen. Wo andere fragen ob die Kuh wirklich lila ist, fragen unsere Kinder wie man denn am besten auf einem Schaf reiten könnte. Kindern viel Entfaltungsfreiheit zu geben erfordert eine Menge Geduld und ist oft absolut anstrengend. Jedoch lernen die Kinder anders, selbstständiger und wissen wie sie sich in der Natur bewegen können ohne dieser zu schaden. Sie lernen vor allem, Ruhe zu genießen, ausgeglichen zu sein und das eine natürliche Lebensweise einer gestressten digitalen Welt weit voraus geht.

Ich bin selbst sehr ländlich aufgewachsen und musste mich durch etliche Irrwege in meinem Leben quälen. In meiner Jugend dachte ich immer, das man mit viel Geld, viel gutes tun kann. Doch irgendwan hab ich gemerkt das man mit viel Information viel gutes tun kann. Denn wer viele Informationen hat, der wird schnell feststellen in welcher Welt wir leben und das diese nicht ganz so herzlich abläuft wie man es selbst gerne leben würde. Somit führt einen der Sinn nach einem tieferen Verständnis oft in die Natur zurück, um die Irrungen und Wirrungen der Welt etwas abzufedern.

Warum wir mit euch? Ganz einfach da es den bekannten " selfmade" Mensch nicht gibt. Man erlangt seine Ziele und Wege meist nur durch, oder mit anderen zusammen. Sicher gibt es die ein oder andere Ausnahme, aber generell sind wir ein Verbund aus sozialen Interaktionen. Und das ist auch gut so, denn 10 Leute bauen eine Steinmauer schonender und schneller als jemand allein. Oft geht dem Menschen die Sturheit voraus, in der er klar bekundet "Ich schaff das schon allein, Danke". Viele brauchen das Gefühl es tatsächlich ganz alleine geschafft zu haben. Ein guter Ego push, keine Frage. Doch was ist nach jahrelanger Arbeit im Garten, auf dem Feld oder anderen Projekten? Wer pusht euren Rücken wieder gerade? Wer heilt den müden abgenutzten Körper und den mitgenommenen Geist. Arbeit = Kraft x Weg. Daher ist der tägliche Zusammenhalt sehr wichtig und fördert eine längere und entspanntere Lebensweise. Ich bin tatsächlich auch oft ein Eigenbrötler, der am liebsten allein so macht wie er es grad denkt. Sich mal hinlegt und eine halbe Stunde ins Blaue guckt oder gar wieder in eine ganz andere Arbeit abschweift. Sowas geht natürlich nicht wenn man in der Gruppe ein Projekt beginnt und andere zuschauen müssen, wie man Wolken zählt. Ihr dürft euch also gerne mit dazu legen ;)

Nein, ernsthaft wollen wir hier einen entstehenden Zusammenhalt niederschreiben, der euch wissen lässt das wir jederzeit gerne mithelfen und sicherlich das ein oder ander Know-how in bestimmten Bereichen mitbringen können.

Der schwerste Schritt ist es jedoch, den Menschen dazu zu bewegen, Unterstützung anzunehmen. Ich hab diese Erfahrung selbst oft bei älteren Menschen gemacht die sich mit ihren 87 noch im Garten herumgequält haben und nach dem Angebot der Hilfe nur lächelnd mit "nah lou ner goud sei bou" abgewunken haben. Natürlich hält ein bisschen körperliche Arbeit fit, allerdings sollte man gerade den älteren Generationen Unterstützung anbieten, da sie ihren Teil für das Leben schon längst erfüllt haben und sich ehr der entspannten Ruhe auf der Terrasse widmen sollten anstatt bei 35° Kartoffeln zu häufeln.

Gleiches sucht schon immer Gleiches, weshalb ihr uns auch jederzeit gerne besuchen könnt, um die ein oder andere Stunde im Garten oder am Feuer zu verbringen.

Einen kleinen Eindruck könnt ihr in der Fotogalerie finden...